Florenza

Florenza von Heidelberger für 2-5 Spieler ab 14 Jahren; Autor: Stefano Groppi
Florenza von Heidelberger für 2-5 Spieler ab 14 Jahren; Autor: Stefano Groppi
6 von 6 Pankis
6 von 6 Pankis
Spielecover
Spielecover

 

Beschreibung:

Als mächtige Florentiner unterstützen die Spieler die bedeutendsten Künstler der Renaissance. Sie geben Kunstwerke in Auftrag für ihre eigenen Paläste, für öffentliche Gebäude oder die prächtige Kathedrale. Dafür errichten sie Handwerksgebäude im eigenen Viertel, schicken ihre Arbeiter zum Markt oder zur Bank, um Werkstoffe und Geld zu erhalten.

Als Höhepunkt werden die wichtigsten Ämter der Stadt verteilt: Der Hauptmann des Volkes sowie der Bischof. Sie können gegnerische Arbeiter bekehren oder Künstler bzw. Geistliche reservieren.

Spielertafel (Stadtviertel des Spielers)
Spielertafel (Stadtviertel des Spielers)

Ablauf:
Zu Rundenbeginn erhalten die Spieler ihr Grundeinkommen (Geld, Werkstoffe & Arbeiter) und ihr persönliches Zusatz-Einkommen durch in Vorrunden vollendete Kunstwerke und bereits errichtete Gebäude. Dann setzen die Spieler reihum einzeln ihre verfügbaren Arbeiter ein:
• Ein neues Gebäudeplättchen aus dem Vorrat für die eigene Spielertafel planen.
• Ein fertiges, unbesetztes Gebäude einer beliebigen Spielertafel nutzen. Je nach Gebäude produziert es Material, Geld oder Ansehen. Setzt man in eine Werkstatt eines Mitspielers, muss man ihm sofort einen Ruhmespunkt bezahlen.
• Mit seinem Arbeiter und einem ausliegenden Künstler ein freies Kunstwerk der eigenen Spielertafel oder des Spielplans planen.
• Markt/Bank besuchen, um Materialien zu kaufen, tauschen oder verkaufen bzw. Geld zu erhalten.

Anschließend werden die gewählten Aktionen in einer festgelegten Reihenfolge ausgeführt: Zuerst Marktgeschäfte durchführen und danach die Arbeiter der Spieler-Viertel aktivieren in Feld-Reihenfolge.
• Geplante Gebäude werden fertiggestellt. Dazu muss man das darauf abgebildete Material abgeben. Ab der nächsten Runde kann deren Funktion genutzt werden.
• Aktivierte, fertige Gebäude bringen Einnahmen (Material, Geld oder Ansehen).

Danach werden die geplanten Kunstwerke vollbracht. Dazu muss man sämtliche Materialien, Geldkosten des Glanzstücks sowie das Künstlerhonorar bezahlen. Vollendete Kunstwerke bringen Ruhmes- bzw. Bischofspunkte. Zusätzlichen Ruhm erhält man durch den Künstler, den man erwürfelt. Kann man hingegen die Kosten des Kunstwerks nicht bezahlen, verliert man Ansehen.

Sind alle Aktionen der Arbeiter ausgeführt, werden der Hauptmann des Volkes (die meisten Ruhmespunkte, die sofort in Siegpunkte umgewandelt werden) sowie der Bischof (meisten Bischofspunkte) ernannt. Der Hauptmann wird Startspieler in der nächsten Runde und darf sich einen Künstler sichern oder einen gegnerischen Arbeiter für eine Runde deaktivieren. Der Bischof wird 2. Spieler der Runde und darf einen gegnerischen Arbeiter für eine Runde in einen eigenen Arbeiter konvertieren.

Das Spiel endet nach der 8. Runde. Unbebaute Felder und unvollendete Kunstwerke auf der eigenen Spielertafel bringen Minuspunkte. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt.

Fazit:
Die Ausstattung von Florenz ist reichhaltig und gefällt mir sehr gut: Ein großer, übersichtlicher, schön gestalteter Spielplan, Spielertafeln, viele Gebäudeplättchen und bunte Holzwürfel als Rohstoffe. Das Artwork strahlt eine zurückhaltende Eleganz aus, die mir sehr gut gefällt. Auch das Thema finde ich sehr reizvoll: Die schönen Künste fördern und damit Ruhm und Ansehen zu ernten.

Spielerisch erhält man ebenfalls einen Leckerbissen, der vor allem für Vielspieler geeignet ist. Es bietet viele strategische Optionen: Baue ich erst einmal Gebäude in meine eigene Stadttafel oder vollende ich von Beginn an gleich die ersten Kunstwerke? Hole ich mir weitere Arbeiter oder setze ich auf höheres Einkommen? Je nachdem welche Kunstwerke oder Plättchen ich mir ausgespäht habe, muss ich meine Produktions-Gebäude planen.

Sorgfältige Planung ist bei Florenza unbedingt erforderlich, da man alle Aktionen erst einmal vorbereiten muss. Meistens hat man noch nicht alle Werkstoffe für Bauten und Meisterwerke zusammen. Dann muss man seine Aktionen (insbesondere die Reihenfolge bei der Abarbeitung der Gebäude) gut aufeinander abstimmen, damit für alle Aktionen genügend Rohstoffe und Gelder zur Verfügung stehen. Das ist manchmal gar nicht so einfach und ganz schön tricky.

Interessant finde ich, dass ich auch die Gebäude meiner Mitspieler nutzen kann. Im Gegenzug sollte ich bei meinem eigenen Schlachtplan die möglichen Aktionen meiner Mitspieler einkalkulieren. Sie könnten meine Pläne durchkreuzen indem sie z.B. meine Produktionsstätten nutzen. Dann fehlen mir eventuell bereits eingeplante Materialien.

Mir macht diese Art der Planung immer sehr viel Spaß. Ich fand es jede Runde immer wieder sehr spannend zu sehen, ob die Kalkulationen aufgehen oder ob man ein winziges Detail übersehen hat. Ärgerlich, wenn mir wenige Florin zur Vollendung meines Meisterwerkes fehlen ;o)

Das Spiel macht mir in allen Besetzungen Spaß. Sehr gut funktioniert das Spiel auch zu zweit. Allerdings sollte man meiner Meinung nach bei weniger Spielern (insbesondere zu zweit) einige Kunstwerke des Spielplans mit den Wappen einer neutralen Farbe abdecken. Ansonsten hat man zu viele Baumöglichkeiten.

Insgesamt ein sehr gutes Spiel, das zu Recht erneut aufgelegt wurde!


Florenza bei Heidelberger