Elysium

Elysium von Space Cowboys/Asmodee für 2-4 Spieler ab 14 Jahren; Autoren: Brett Gilbert & Matthew Dunstan
Elysium von Space Cowboys/Asmodee für 2-4 Spieler ab 14 Jahren; Autoren: Brett Gilbert & Matthew Dunstan
5 von 6 Pankis
5 von 6 Pankis

 

Beschreibung:
Als Halbgötter versuchen sich die Spieler einen Platz an der Tafel der Götter im Olymp zu verdienen. Dazu heuern sie starke Helden und mächtige Verbündete an. Sie sammeln Artefakte und stellen sich göttlichen Aufgaben. Nach und nach lassen sie ihre Unterstützer ins Elysium übergehen, damit sie in mythischen Erzählungen aufgehen und den Halbgöttern Ruhm einbringen.


Ablauf:

Zu Rundenbeginn werden mehrere Karten der Götterfamilien offen in die Agora ausgelegt. Danach führen die Spieler ihre Züge aus. Ist ein Spieler am Zug, nimmt er entweder
• eine der Aufgaben aus dem Tempel oder
• eine Götterfamilienkarte aus der Agora

und legt sie in seine Auslage.

 

Dazu muss sich die farblich passende Säule, die auf der jeweiligen Karte abgebildet ist, noch in seinem aktiven Bereich befinden. Anschließend entfernt er genau eine beliebige Säule von seinem Tableau. Das muss nicht die sein, die zum Erwerb nötig war. Familienkarten legt man in die eigene Sphäre. Gibt es keine zu den eigenen Säulen passende Karte/Aufgabe, so erhält man eine verdeckte Karte als Bürger bzw. die schlechtere Rückseite einer Aufgabe.
Familienkarten bieten verschiedene Sonderfunktionen, solange sie in der Sphäre liegen (z.B. Einnahmen an Geld oder Siegpunkten pro Runde, einmalige Sofort-Aktionen oder dauerhafte Sonderfähigkeiten).


Hat sich jeder Spieler mit seinen vier Säulen drei Familienkarten und eine Aufgabe genommen, bilden die Spieler mit ihren Karten Mythen. Sie ziehen einige ihrer ausgelegten Karten vom aktiven Bereich (Sphäre) in den Wertungsbereich (Elysium). Die Reihenfolge und die jeweils maximale Anzahl Karten jedes Spielers richten sich nach der gewählten Aufgabenkarte.
Mit den übergehenden Karten bilden die Spieler Kartenreihen im Rommé-Stil: Entweder verschiedenfarbige Karten einer Zahl oder gleichrangige Karten unterschiedlicher Farbe. Die ersten Spieler, die eine bestimmte Zahlen- oder Farbreihe vollenden, bekommen einen Bonus.


Am Ende der Runde nehmen die Spieler ihre vier Säulen in den aktiven Bereich zurück.
Nach der 5. Epoche kommt es zur Endwertung. Jeder Spieler erhält Siegpunkte für seine gebildeten Kartenreihen des Elysiums und für Sonderwertungen spezieller Karten.

Fazit:

Elysium besticht durch eine Vielzahl sehr schöner, phantastisch gestalteter Spielkarten. Außerdem beinhaltet es einige feste Pappteile, die die Agora begrenzen und als Spielablage dienen. Besonders schön die mittelgroßen Holzsäulen. Das Thema gefällt mir ebenfalls sehr gut und passt zu den tollen Zeichnungen: Als Halbgötter Heldenfiguren opfern um mit ihnen sagenhafte Mythen zu bilden. Thema und Gestaltung bringen eine schöne Spielatmosphäre. Die Symbolik auf den Karten ist gut und intuitiv. Die Spielregel ist verständlich und ließ (fast) keine Frage offen. Einzig die Erläuterung eines Symbols empfand ich nicht eindeutig, was ich über ein Spieleforum klären musste. Der Spielablauf selber ist eigentlich recht einfach. Unzählige Optionen kommen durch die zahlreichen Karten und deren Funktionen ins Spiel. Deshalb muss man sich die Kartentexte nach jedem Rundenaufbau erst einmal durchlesen. Gerade Gelegenheitsspieler empfanden das als eine gewisse Einstiegshürde. Allerdings erhöht sich bereits nach einigen Runden der Wiedererkennungsgrad und es stellt sich eine gewisse Routine ein.

Bei Elysium gibt es mehr Kartensätze (Götterfamilien), als man für eine Partie benötigt. Über deren Auswahl bei der Vorbereitung lässt sich ein wenig der Schwierigkeitsgrad steuern, da sich einige Götter-Familien besser zum Einstieg eignen. Andere hingegen sind interaktiver (z.B. Wettstreit um Kriegspunkte bei Ares) und damit spannender für fortgeschrittene Spieler. Das bietet von Partie zu Partie Abwechslung, was mir gut gefällt.

Während des Spiels sollte man versuchen, Karteneffekte zu kombinieren. Das ist nicht immer einfach, weil man bei den Karten auch auf passende Zahlen und Farben achten muss. Beim Nachlegen der Karten in die Auslage spielt der Glücksfaktor eine gewisse Rolle. Vor allem, wenn bestimmte Karten zufällig nicht in die Auslage gelangen, auf die man sehnsüchtig wartet, um seine Mythen zu vollenden (es werden nämlich nicht alle Karten durchgespielt). Das ist ein wenig unberechenbar. Insbesondere im 2er Spiel. Etwas ausgeglichen wird das durch die Jokerfunktion der Bürger und die Götterfamilie Apollo (zusätzliche Karten in der Orakel-Auslage).

Ich persönlich fand es trotzdem immer spannend, ob man die passende Karte noch erhält. Manchmal entbrennt ein regelrechter Wettlauf um bestimmte Karten, wenn mehrere Spieler auf dieselbe Kombination warten.

Sehr gut gefällt mir der Mechanismus mit der Abgabe der Säulen. Dabei läuft man ständig Gefahr, sich von einer Säulenfarbe zu trennen, die man später doch noch benötigt. Man sollte stets versuchen, seine Mitspieler und deren Kartenwünsche zu erahnen, damit man am Ende nicht leer ausgeht. Diese Überlegungen haben mir immer sehr viel Spaß bereitet. Umso ärgerlicher, wenn einem die Karten dann trotzdem weggeschnappt werden.

Gutes Timing ist beim Überführen der Karten ins Elysium gefragt, da sie danach ihre Sonderfunktion verlieren. Wartet man allerdings zu lange, hat man am Ende nicht mehr genügend Aktionen, um sie zu überführen.

Ich persönlich finde Elysium ziemlich gut und spannend.

 

Elysium ist zum Kennerspiel des Jahres 2015 nominiert worden.

 

Elysium bei Asmodee